Pressestimmen zu "Vorsicht Glück!"
,,manchmal klingt das wie Zarah Leander, dann wieder wie Rosenstolz…
das Schlosscafé wird zur Berliner Szenekneipe.“ (SZ)
,,grosse Lebensweisheit, verpackt in ein witzig-buntes Chansonkabarett...
im Foolstheater war das Glück an diesem Abend zu finden!“ (MM)
„Rahel Comtesse wirkt wie eine elfengleiche Mixtur aus Vamp und bester Freundin…“ (MM)
30.01.2009 Kneipenbühne Velburg, geschrieben von golly
Glück, wann hat man das schon: wenn man Pech hat, nie (Dieser Satz eines Liedermachers der frühen 80er-Jahre steht irgendwo an einer Wand in der Kneipenbühne). „Trio Comtesse & Co“ hatten Pech, zumindest am vergangenen Samstag in Oberweiling, denn das Wetter machte der Veranstaltung einen dicken weißen Strich durch die Zufahrtswege, und so fanden gerade einmal ein Dutzend Besucher den Pfad ins verschneite Dorf. Dabei war - wie meistens in der Kneipenbühne - unvergleichlich hohes Niveau geboten mit drei bemerkenswerten Künstlern der Münchner Szene: Rahel Comtesse (Schauspielerin, Sängerin und Sprecherin für Funk und Fernsehen), Peter Krempelsetzer (Schauspieler und Performer, Leiter der ImproArt- Schule für Theater und Tanz in München) und Steffen Zander (Pianist, Arrangeur und Dirigent).
In den Rollen des Zynikers Hartmut (Krempelsetzer), der komplex-filigran-zerbrechlichen Manù (Comtesse) und des stillen ‚einfach glücklichen’ Felix (Zander) untersuchte das Trio mit sezierender Präzision „wahres Glück“. Das darf man sich nicht trocken und akademisch vorstellen; im Gegenteil: die drei verbanden Impro-Theater, Chansonabend und Kabarett auf unvergleichliche Weise. Dabei brillierte Rahel Comtesse mit ihrer Stimme, etwa wenn sie als eine Art Nina Hagen Zarah Leander interpretierte. Sie ging mit Edith Jeskes „Rinnsteinprinzessin“ tief unter die Haut, gab den Vamp, als sie sich einen Mann aus der Zuhörerschaft herauspickte, wirkte als „Gänseblümchen“ ganz schön feist - zumal sie es schaffte, das spärliche Auditorium zum Mitsingen zu bewegen; und schauspielerte, was das Zeug hielt: von höchst blinder Liebeseuphorie bis zu tiefer Verzweiflung (vergeblich wartend unterm Regenschirm) zog sie Register um Register ihres Könnens.
Hartmut, der brachiale „Schlagwerker“ bot ihr Paroli, äffte in Gestik und Mimik Manùs Gefühle und zog sie ins Lächerliche; die beiden lieferten sich zudem höchst vergnügliche verbale Schlachten und stellten schließlich nach einer allgemeinen Publikumsbefragung fest, dass Glück eine gefährliche Sache ist. Pianist Felix, ein sympathischer Wonneproppen, hielt sich - in sich ruhend - aus dem ganzen Schlamassel heraus und brillierte stattdessen lieber an den Tasten.
Als alles nichts mehr half, gaben die drei eine Kostprobe ihres Improvisationstalents, etwa als Rahel Comtesse ein zärtliches Lied über einen Schal erfand (der Begriff - und auch fast der Gegenstand - wurde ihr von einer Zuhörerin zugeworfen) oder wenn sie auf „finnisch“ oder einer beliebigen anderen Sprache zu wunderschönen Popharmonien sang und sich Krempel(über)setzer als ein kongenialer Partner erwies.
Mit „Lass es sein“ schließlich befreiten sich die drei vom Glück und verabschiedeten ihr begeistertes Publikum mit einem wunderschönen a-capella-Gesang, um sogleich in der Zugabe ihr Konzert in Kurzfassung Revue passieren zu lassen. Bravissimo.
27.11.2008 www.moosburg.tv, geschrieben von Stefan Jahnel
„Die Seele spiegelt sich in der Discokugel“ - und dass gesungen auf neuseeländisch-maorisch. Mit „Vorsicht Glück“ war ein wirklich ungewohntes Ereignis im Jazzclub Hirsch verbunden. Das war zunächst ein witzig-buntes Chason-Kabarett. Zum anderen aber ebesotiefgründiges philosophieren nach einer de entscheidensten Fragen der Menschheit: „Was ist Glück?“ Oder noch viel wichtiger: „Wie kann man Glück festhalten“. Natürlich blieb das Trio, Rahel Comtesse als Sängerin, Percussionist Peter Krempelsetzer und Steffen Zander am Klavier die finale Antwort schuldig. Was auch damit zusammenhängen mag, dass jeder so seine eigene Auffassung von Glück hat. Irgendwie scheint aber Glück etwas mit Witz zu tun zu haben, denn ob sich Rahel Comtesse als Vamp oder Gänseblümchen präsentierte, das Publikum konnte sich oft kaum vor Lachen halten. Und glücklich wirkten sie dabei auch.
16.6.2008 Fürstenfeldbrucker SZ, geschrieben von Edith Schmied
Auf der Suche nach dem Glück
Manu und andere Gefühlsexperten im Stadtmuseum
Eigentlich hätte Rahel Comtesse gar keinen Anlass sich auf die Suche nach dem Glück zu begeben. So wie sie dasteht auf der Bühne im Stadtmuseum, als Manú, im enganliegenden weinroten Samtkleid, ist sie der Innbegriff des Vamp, der alle Männer um den Finger wickelt. Doch wer will schon dieses langweilige emotionale Dauerglück, viel spannender und auch menschlicher scheint das ewige Wechselbad der Gefühle zu sein, dass die wandlungsfähige Sängerin mit ihren Partnern die Besucher der Kulturnacht miterleben lässt. Sie liefert sich einen Schlagabtausch mit dem selbsternannten Glücksexperten Hartmut (Peter Krempelsetzer), der als cooler Drummer, im Silberhemd, schwarzer Lederhose und Sonnenbrille den Gegenpart gibt. Nur verbal im Hintergrund bleibt Steffen Zander als Felix am Piano.
Dreh- und Angelpunkt ist die unterschiedliche Auffassung der Drei vom Glück.
Bei Felix ist von vornherein, Nomen est Omen, alles klar. Bei Manú ist die sache schon ambivalenter, mal ist sie das glückliche Gänseblümchen, das sich im Sommerwind wiegt, dann macht sie Boris aus dem Publikum als Thekenluder mit französischem Akzent eindeutige Avancen, dann wacht sie am Morgen auf „wie kalter Kaffee“, auch helfen alle bekannten Therapien, Ratgeber, Shopping, Esoterik nicht wirklich weiter. Hartmut hat den Durchblick und sorgt immer dann für einen ordentlichen Dämpfer, wenn Manú Gefahr läuft sich in einem Höhenrausch voll Glück zu verlieren.
Das Ergebnis ist eine rasante Mischung aus humorvollen Dialogen, Popsongs und Chansons, zur Auflockerung streuen Manú und Hartmut einen Tango fatal mit Rollentausch ein. Am Ende steht eine bezaubernde Improvisationseinlage mit Stichworten aus dem Publikum. „Marmeladenbrot“ und „Sonnenuntergang zum Frühstück“ flötet die Sängerin auf Wunsch der Zuhörer in Koreanisch.
25.2.2008, Münchner Merkur, geschrieben von Christine Merk-Holzapfel
Mal lasziv, mal naiv: Manu findet das Glück
Manu will es einfach nicht wahrhaben. Warum lässt sich das Glück nicht fassen, nicht festhalten? „Erfüllung kann doch nicht so schwierig sein!?“ Der coole Drummer (Peter Krempelsetzer) sieht das ganz anders. „Du willst das emotionale Dauerhighlight“, stellt er gelassen fest. Und das gebe es halt nicht. Denn: Das Glück liegt im Augenblick, den man nicht übersehen darf. Und das Glück gibt es eben nicht immer.
„Große“ Lebensweisheit, verpackt in ein witzig-buntes Chansonkabarett bekamen die Zuschauer im Holzkirchner Fools-Theater zu sehen. Rahel Comtesse alias Manu bestach dabei mit einer beeindruckenden Stimme und großem schauspielerischen Talent. Mit ihrem Pianisten Steffen Zander und dem Drummer begibt sie sich auf die Suche nach dem Glück. Frisch verliebt , wie sie ist, scheint Fortuna ganz nah, aber leider hat sich der Auserwählte für eine andere entschieden. Die Gefühlswelt zwischen Himmel und Hölle, die Manu durchlebt, spielt Comtesse voller Hingabe und mit überraschend aufblitzender Komik. Plötzlich zündet wieder ein Witz, geboren aus völliger Übertreibung. Da schmettert sie voller Wehmut mit tiefer Stimme „Sie sehnt sich nach Liebe…“ während im Hintergrund Peter Krempelsetzer wild gestikulierend ihre Gefühlswallungen veralbert. Mal spielt sie die Selbstbewusste, stolz auf ihre Weiblichkeit – sieht sich aber gleich wieder als „Gänseblümchen im Sonnenschein“. Selbst mit gebrochenem Herzen bringt sie das Publikum noch zum Lachen: mit einem Regenschirm in der Hand, den sie selbst nassgespuckt hat kommt sie über die erste Zeile ihres Trauerliedes „Ich steh im Regen und warte auf dich…“ nicht hinaus, bevor sie losheult wie ein kleines Kind. Manu kann die pure Weiblichkeit sein, ein Vamp mit französischem Charme und Akzent, oder der bestimmende Macho, der beim Tango energisch die Führung übernimmt.
Percussionist Krempelsetzer, der mit einer rassigen Step-Einlage zeigte, dass er den Rhythmus nicht nur in den Armen sondern auch in den Beinen hat, begleitete sie auf der Suche nach dem Glück mit stichelnden Kommentaren.
Er ist der immer Coole, der Realist, der sich nicht von Emotionen verlocken lässt.
Leicht, witzig aber doch mit Tiefgang greifen die drei Akteure das Thema „Was ist Glück?“ auf und geben dem Publikum eine Botschaft mit nach Hause, die eigentlich jeder kennt und doch immer wieder vergisst:
Wer das Glück zu verbissen such, der wird es da wo er es finden könnte, einfach übersehen. Im Fools-Theater war das Glück an diesem Abend zu finden. Im Lachen des Publikums. In der Spielfreude der drei Akteure auf der Bühne, die sich vor allem im Impro-Theater als echte Profis herausstellten. Und nicht zuletzt in den Gesichtern der Zuschauer, die sich anschließend im Café noch auf ein Gläschen zusammensetzten.
12.2.2007 Süddeutsche Zeitung, geschrieben von Sabine Zaplin
Musikalische Beratung
Kabarett-Trio Comtesse&Co mit „Vorsicht Glück!“ in Gauting
Es ist nicht so einfach mit dem Glück, wie das landläufig den Anschein hat. Zwischen Glückssucher und Glücksspieler bestehen nämlich himmelweite Unterschiede, und wer außerdem nach Glücksgefühlen Ausschau hält, ist gut beraten einen Arzt hinzuzuziehen. Manchmal muss vor dem Glück sogar gewarnt werden. „Vorsicht Glück!“ heißt aus diesem guten Grund auch das neue Programm des Musik-Kabarett-Trios Comtesse&Co mit Manú alias Rahel Comtesse, Hartmut alias Peter Krempelsetzer und Felix alias Steffen Zander. Am Freitagabend gastierten sie im Schlosscafé Fußberg, wo sie mit einer gut abgeschmeckten Mischung aus Chanson, Schlager und Rocksong rhythmisch musikalische Glücksberatung betrieben.
Jeder der drei vertrat ein Prinzip, personifiziert in einem speziellen Glücks- oder Unglückstypen. Hartmut, der Percussionist, versuchte sich als selbst ernannter Glücksberater, einer von denen, die keine Chance auslassen, anderen den Weg zur ultimativen Erfüllung in allen Einzelheiten zu erläutern, selber aber die Dinge lieber entspannt auf sich zukommen lassen. Felix am Klavier wirkt nur auf den ersten Blick zufrieden mit seinem Part im Hintergrund, genau genommen braucht er den Groove, um sich selbst in den Siebten Himmel zu katapultieren. Und Manú, die schöne Sängerin, bewegt sich wie ein Flummi zwischen Himmelhochjauchzend und Zutodebetrübt.
„Wenn ich mir was wünschen dürfte“, stimmt sie an, „möchte ich etwas glücklich sein …“ Doch bei akutem Glücksgefühl stellt sich bekanntermaßen die Sehnsucht nach der Traurigkeit ein. Die kleine Rahmenhandlung der frisch verliebten Frau, die schnell erkennen muss, dass der angebetet „Rolf“ nur ein Spielchen trieb, bietet nur den Anlass für ein paar knappe Dialoge darüber, wie das Glück festgehalten, am liebsten konserviert werden kann. In loser Folge wechseln dialogische Passagen im Programm mit musikalischen Nummern, und die reissen, nach einer kurzen Warming-Up-Phase, das Publikum mit. Ein rasanter Rap auf das Unglück am Frühstückstisch bei geklauter Zeitung und leerem Kühlschrank – „Gänseblümchen“ – wird zum ersten Höhepunkt, gefolgt von einem traurigen Chanson über die käufliche Liebe: „Ich bin die Rinnsteinprinzessin, Gelegenheitsbraut, küss mir das taube Gefühl von der Haut“. Dazwischen liegt ein leidenschaftlicher Tango, der das Verlangen zwischen weiblicher Ekstase und männlicher Geilheit absteckt.
Rhythmisch und melodisch spannen die drei den Bogen von tanzbarem Swing, Tango oder Latinoklängen über den Sound der Twenties und die chartsverdächtigen Nummern bis zum anspruchsvollen Chanson. Manchmal klingt das wie Zarah Leander, dann wieder wie Rosenstolz. Clubabend, Barnummern, Varieté werden anzitiert. Und das kleine Schlosscafé wird zur Berliner Szenekneipe.